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Weltweit größte Wasserstoff-Direktreduktionsanlage zur Herstellung von grünem Eisen in Lingen eröffnet

Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer (3. v. li.) drückte zusammen mit Oberbürgermeister Dieter Krone (3. v. re.), dem Ersten Kreisrat Martin Gerenkamp (li.), dem Geschäftsführer von HyIron Dr. Stephan Köhne (2. v. li.), dem Namibischen Botschafter Martin Andjaba (2. v. re.) und Dr. Jörg Walter, RWE Head of Hydrogen Technical (re.) den symbolischen roten Knopf und startete damit die Produktion.
Von links: Heiko Eisert (RWE), Erster Kreisrat Martin Gerenkamp, Oberbürgermeister Dieter Krone, Dr. Jörg Walter, RWE Head of Hydrogen Technical, Dr. Tobias Braun, Geschäftsführer und Chief Financial Officer (CFO) der BENTELER Gruppe, Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer, Dr. Stephan Köhne, Geschäftsführer von HyIron, Thomas Michels, Chief Operating Officer (COO) und Mitglied der Geschäftsführung der Benteler Steel/Tube sowie Ralph Mathis, Chief Sales Officer (CSO)

In Lingen ist in der letzten Woche die weltweit größte Direktreduktionsanlage zur Herstellung von grünem Eisen eröffnet worden. Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer (3. v. li.) drückte zusammen mit Oberbürgermeister Dieter Krone (3. v. re.), dem Ersten Kreisrat Martin Gerenkamp (li.), dem Geschäftsführer von HyIron Dr. Stephan Köhne (2. v. li.), dem Namibischen Botschafter Martin Andjaba (2. v. re.) und Dr. Jörg Walter, RWE Head of Hydrogen Technical (re.) den symbolischen roten Knopf und startete damit die Produktion. „Lingen ist die Hauptstadt für grünen Wasserstoff“, sagte Minister Christian Meyer während der Eröffnung. „Technologische Innovationen wie das Pilotprojekt der HyIron sind ein wichtiger Schritt in Richtung klimaneutrale Wirtschaft.“ Oberbürgermeister Dieter Krone ergänzte: „Heute wird hier Geschichte geschrieben: Die Direktreduktionsanlage ist ein Meilenstein zur Erzeugung von grünem Stahl.“


Drehrohrofens des Start-Up Unternehmens CO2Grab/HyIron

Ermöglicht wird der innovative Prozess durch den gasdichten Drehrohrofens des Start-Up Unternehmens CO2Grab/HyIron. Darin reagiert Wasserstoff vollständig mit dem Sauerstoff im Eisenerz und wandelt es in Eisen um. Anstatt Kohlenstoffdioxid entsteht lediglich Wasserdampf, der wieder zur Wasserstoffherstellung genutzt werden kann. Ein weiterer entscheidender Vorteil auf dem Weg zur nachhaltigen Produktion von Eisen, so Christian Meyer. „Die Direktreduktionsanlage ermöglicht eine erhebliche Reduktion von CO2-Emissionen und damit ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie." Die Stahlindustrie sei die  Branche mit dem höchsten Anteil von Treibhausgasemissionen in der deutschen Industrie. Der Dekarbonisierung der Roheisenproduktion komme daher eine Schlüsselrolle zu.

Zusammenarbeit von CO2GRAB/HyIron, dem Stahlhersteller BENTELER und dem Energieversorger RWE

Das Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Start-up-Unternehmen CO2GRAB/HyIron, dem Stahlhersteller BENTELER und dem Energieversorger RWE. Mit dem Projekt testen die Projektpartner ab 2024 auch den Einsatz von Eisenschwamm in der Stahlproduktion. Dieser wird anschließend mit Stahlschrott eingeschmolzen und weiter zu Stahl verarbeitet. BENTELER Steel/Tube will den in Lingen erzeugten Stahl verwenden, um daraus CO2-arme Rohre zu produzieren.

Produktion in industriellem Maßstab in Namibia

„Die Inbetriebnahme der Pilotproduktion am Standort Lingen ist für uns ein wesentlicher Meilenstein, um das Produkt „grünes Eisen“ zur Marktreife zu führen und die deutsche Technologie weltweit zu etablieren“, sagte Dr. Stephan Köhne, geschäftsführender Gesellschafter der HyIron. „In Namibia bauen wir mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) derzeit eine Produktion im industriellen Maßstab auf. Langfristig können wir dort bis zu zwei Millionen Tonnen Eisen für die deutsche Stahlindustrie produzieren. Hier in Lingen setzen wir schon jetzt Eisenerz aus Namibia ein, um den Prozess und das Produkt zu optimieren“, ergänzt Köhne.

Standortvorteile in Lingen

Die Standortentscheidung für Lingen sei aufgrund der hohen Dichte an Wasserstoffvorhaben in der H2-Region Emsland allgemein und speziell am RWE Gaskraftwerksstandort Emsland getroffen worden. Der grüne Wasserstoff für HyIron werde zukünftig in der 14-Megawatt-Pilot-Elektrolyse von RWE erzeugt, die voraussichtlich Ende 2023 direkt neben der Direktreduktionsanlage ihren Betrieb aufnehmen wird.

Das Projekt "GEiSt: Grünes Eisen für die Stahlindustrie" hat ein Gesamtvolumen von fünf Millionen Euro. Das Niedersächsische Umweltministerium fördert das Projekt mit drei Millionen Euro.



Artikeldatum: 17. August 2023
Fotos v.o.n.u.: Stadt Lingen, k.A., k.A., Stadt Lingen, k.A., k.A.