4,2 Millionen Euro erhält die Stadt Lingen (Ems) aus dem EU-Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“ des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung. Im Frühjahr 2022 hatte sich die Stadt mit ihrer Handlungsstrategie „Resiliente Innenstadt Lingen (Ems)“ erfolgreich um die Aufnahme in das Förderprogramm beworben.
Entsprechend der Richtline kann eine Umsetzung der Handlungsstrategie nun bis Ende 2027 erfolgen.
Die Handlungsstrategie beinhaltet dabei drei Leitprojekte:
Um die Umsetzung der Innenstadtstrategie im Rahmen des EU-Förderprogramms „Resiliente Innenstädte“ interdisziplinär zu begleiten, wurde bereits zur Erarbeitung der Handlungsstrategie eine projektbegleitende Steuerungsgruppe eingerichtet.
Diese setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Wirtschaft sowie der Zivilgesellschaft zusammen.
Der Steuerungsgruppe obliegt insbesondere die Prüfung geplanter Förderprojekte auf Grundlage der territorialen Strategie und ihrer Qualitätskriterien. Eine Förderung von Projekten im Rahmen dieses Förderprogramms ist daher nur mit einem positiven Votum der Steuerungsgruppe möglich.
Wann die nächsten Sitzungen stattfinden, kann der Zeitschiene unter „Links und Downloads“ entnommen werden.
Handlungstrategie „Resiliente Innenstadt Lingen (Ems)“
3. Sitzung der pSG am 21.09.2022
4. Sitzung der pSG am 08.11.2023
5. Sitzung der pSG am 24.04.2024
Für Projekte, die der Umsetzung dieser Handlungsstrategie dienen, können Fördermittel beantragt werden. Die Förderquote des Programms „Resiliente Innenstädte“ beträgt dabei 40 Prozent.
Wer antragsberechtigt ist, kann der Richtlinie entnommen werden. Um eine Förderung zu beantragen, ist ein ausgefüllter Projektsteckbrief bei der Steuerungsgruppe einzureichen, der diskutiert und anhand eines Bewertungsbogen von der Steuerungsgruppe auf Förderwürdigkeit geprüft wird.
Das Bahnhofsgebäude befindet sich süd-östlich der Fußgängerzone und innerhalb des Innenstadtbereiches der Stadt Lingen (Ems).
Das Projekt ist Teil des in der Handlungsstrategie genannten Leitprojektes 1: „Bahnhofsvorplatz – Marienstraße – Ein roter Teppich in die Innenstadt“. Auf der Handlungsbedarfsebene werden der Bahnhof selbst und der Bahnhofsvorplatz als unattraktiver Ankunftsort beschrieben. Das Projekt hat daher die umweltgerechte Bestandsentwicklung und Modernisierung des historischen Bahnhofsgebäudes zum Ziel.
Durch die Aufwertung des Bahnhofsgebäudes und des Bahnhofsvorplatzes wird eine hohe Ausstrahlungs- und Impulswirkung auf die Einzelhandels- und Gastronomiestruktur, die Treffpunktbildung und den Wohlfühlfaktor im Innenstadtbereich erwartet, sodass im synergetischen Sinne die Maßnahmen weitere Bereiche in der Innenstadt entwickeln werden.
Das Nutzungskonzept des neuen Bahnhofsgebäudes sieht einen Mix aus verschiedenen Nutzungen vor. Auf der vom Eingang rechten Gebäudeseite plant die Bentheimer Eisenbahn ein Reise- und Mobilitätszentrum. Angrenzend hierzu wird eine Fläche für den Kiosk vorgehalten. Die öffentlichen Sanitäreinrichtungen mit barrierefreien WC-Anlagen ergänzen diese Nutzungen. Auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite ist die Ansiedlung eines anspruchsvoll gestalteten Restaurants mit rund 100 Sitzplätzen vorgesehen. Die Plätze in der oberen Etage sind dabei durch einen Aufzug barrierefrei zu erreichen.
Durch diese Kombination verschiedener Nutzungen entwickelt sich der gesamte Bahnhofsbereich über einen Ankunftsort hinaus zu einem attraktiven städtischen Begegnungsraum. Das Bahnhofsgebäude erhält dadurch eine multifunktionale Nutzung im Sinne einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung.
Nachhaltig auch deshalb, weil der Schienenverkehr gefördert wird und auf diese Weise weiter klimaschädliches CO2 eingespart werden kann. So ist die Verbesserung der Infrastruktur der Bahnreisenden in den Bereichen Wartehalle, Fahrkartenverkauf, sanitäre Anlagen und Barrierefreiheit vorgesehen.
Auch bei der technischen Gestaltung des Gebäudes steht Nachhaltigkeit im Vordergrund. So weist das Gebäude nach der Modernisierung einen hohen ökologischen Standard auf. Hierzu gehören unter anderem eine gasfreie Gebäudetechnik sowie die Installation einer Wärmepumpenanlage für die Primärenergieerzeugung.