Rund 350 Millionen Euro wird das Unternehmen Amprion im IndustriePark Lingen investieren. Dort soll eine Konverterstation für die Offshore-Anbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 entstehen. Sechs Standorte hatte das Unternehmen im Vorfeld in die nähere Auswahl genommen. Dass die Wahl nun auf Lingen gefallen sei, werteten Oberbürgermeister Dieter Krone und Wirtschaftsförderer Ludger Tieke als großartige Nachricht für den Wirtschafts- und Energiestandort Lingen. Auch der Planungs- und Bauausschuss stimmte nun einstimmig für die entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans.
Die Konverterstation soll zukünftig den Gleichstrom aus Offshore-Windkraftanlagen von der Nordsee in Wechselstrom umwandeln und direkt in das öffentliche Stromnetz einspeisen und weiterverteilen. 1,8 Gigawatt grüner Strom landen künftig am Netzknotenpunkt in Lingen (Ems) an und werden damit mehr Leistungskapazität binden als das Kernkraftwerk Emsland mit 1,4 Gigawatt, das 2022 vom Netz geht. Für Lingen habe dabei die Nähe zur Umspannanlage Hanekenfähr, die Verfügbarkeit von Flächen und die gute Verkehrsinfrastruktur gesprochen, erläuterten die Amprion-Projektsprecher Stefan Sennekamp und Eric Zieschang.
Heiko Eisert von der RWE ergänzte: „Der Ausbau der Konverterstation ist für die RWE die Grundlage zum Ausbau der Elektrolyse und damit der Produktion von grünem Wasserstoff – in Lingen finden sich damit die besten Voraussetzungen für den Bau eines Elektrolyseurs.“ „Das Zusammenwirken vieler ist hier der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Oberbürgermeister Dieter Krone. „In Lingen zeigen wir, wie die Energiewende gelingen kann.“ Auch die Vertreter der Politik, darunter Stefan Wittler, Günter Reppien und Uwe Dietrich als Vertreter des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses sowie Planungs- und Bauausschusses sowie Josef Heskamp und Dirk Wegemann als Vertreter des Bramscher bzw. Darmer Ortsrates begrüßten die Entwicklung am Standort Lingen. Stadtbaurat Lothar Schreinemacher erläuterte abschließend die nächsten Schritte für die Bauleitplanung.