Bereits neun Jahre hat Barbara Steppe ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe abgeschlossen, als sie 1991 den Lingener Kunstpreis erhält. Von 1985 bis 1988 verzeichnet ihr Lebenslauf zudem ein Studium an der School of the Art Institute of Chicago mit Abschluss. Es ist insofern möglich, dass ihre künstlerische Arbeit in der Zeit um 1991 von der Faszination und der Erfahrung dieser amerikanischen Großstadt inspiriert wurde. In diesem Jahr erwirbt die Stadt Lingen aus der Ausstellung im Kunstverein Lingen insgesamt sechs Werke, die jeweils keinen Titel besitzen. Auf den ersten Blick sehen sie wie Drucke oder Fotokopien aus, es sind aber Arbeiten in Öl und Pigment auf Papier. Sie vermitteln abstrakte Strukturen, die jeweils über die Bildränder hinausgehen, in der Tradition der Farbfeldmalerei stehen und durch ihre reine Reduktion auf teilweise horizontal verlaufende Linien, die vor unseren Augen flimmern, uns mit reiner Form und reiner Farbe konfrontieren.
Die sechs Zeichnungen, die die Stadt Lingen von Barbara Steppe erwarb, sind in der Volkshochschule Lingen zu sehen.