Anlässlich der Jubiläumsaktivitäten zur 1050-Jahr-Feier veranstaltet der Heimatverein Lingen seinen 10. Tag der Lingener Geschichte. Die Veranstaltung findet am Samstag, 22. März in der Halle IV (Kaiserstraße 10A) statt. Beginn ist um 10 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf vier Vorträge freuen. Der Eintritt ist frei. Für Kaffee und Kaltgetränke sorgt der Heimatverein. In der Mittagspause besteht die Möglichkeit zu einem Imbiss. Dieser kostet zehn Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich bei Hanni Rickling (E-Mail: j.rickling@dg-email.de oder Tel. 0591/62500).
- Dr. Christof Spannhoff (Leiter des Emslandmuseums): „1050 Jahre Lingen! Oder vielleicht doch nicht?“
10:00 bis 11:00 Uhr
Der Leiter des Emslandmuseum, Dr. Christoph Spannhoff, eröffnet den Vortragsreigen um 10 Uhr mit „1050 Jahre Lingen! Oder vielleicht doch nicht?“ Das Jubiläum 1050 Jahre Lingen im Jahr 2025 basiert auf der Nennung eines Ortes namens „Liinga“ in einer Urkunde Kaiser Ottos II. für den Bischof von Osnabrück, die aus dem Jahr 975 stammt. Während es an der Echtheit des Dokumentes keinen Zweifel gibt, ist infrage gestellt worden, ob es sich bei dem genannten „Liinga“ wirklich um Lingen bzw. Altenlingen an der Ems handelt. Dr. Christof Spannhoff geht in seinem Vortrag diesen Spuren nach und prüft, ob Lingen im Jubiläumsjahr wirklich einen Grund zum Feiern hat – oder vielleicht doch nicht…
- Dr. Dieter Lammers (Stadtarchäologe): „1050 Jahre Lingen! Dorf, Burg, Stadt und Festung aus archäologischer Perspektive“
11:15 bis 12:15 Uhr
Der Stadtarchäologe, Dr. Dieter Lammers, schließt sich um 11:15 Uhr mit „1050 Jahre Lingen! Dorf, Burg, Stadt und Festung aus archäologischer Perspektive“ an. Die langsame Stadtwerdung von Lingen lässt sich nicht nur in schriftlichen Quellen fassen. Die Entwicklung von dörflichen Höfen zu einer Stadt, die mit einer Burg gesichert war und schließlich zur Festung ausgebaut wurde, fand natürlich vor allem seinen Niederschlag in den archäologischen Befunden und Funden.
In dem Vortrag werden die Ausgrabungen in Lingen besprochen, bei denen Hinweise zur Stadtwerdung, zur ländlichen und städtischen Struktur und zum Befestigungswesen nachgewiesen wurden. Jüngst abgeschlossene Grabungen bieten hierzu ganz neue Erkenntnisse. Im Focus werden die Grabungen am Prozessionsweg in Biene und einige Grabungen in der Lingener Altstadt stehen. Vor allem die Grabung auf dem Berning-Gelände an der Gymnasialstraße hat hierzu spannende neue Ergebnisse geliefert.
- Benjamin van der Linde (Fachstelle Regionalgeschichte beim Emsländischen Heimatbund): „Lingen als Festungsstadt im 16. und 17. Jahrhundert“
13:15 bis 14:15 Uhr
Benjamin van der Linde von der Fachstelle Regionalgeschichte beim Emsländischen Heimatbund wird von 13:15 bis 14:15 Uhr Lingen als Festungsstadt im 16. und 17. Jahrhundert vorstellen. Die Region an Ems und Dollart war in der Zeit von 1568 bis 1674 in zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Während des Achtzigjährigen (1568 bis 1648) und Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) wurde Lingen mehrmals belagert und erobert. Doch trotz Schleifung der Festungsanlagen in den 1630er-Jahren sollte die Stadt militärisch weiterhin eine Rolle spielen. Der Vortrag geht näher auf die Auswirkungen dieser Konflikte für die Region an der Ems mit Blick auf Lingen ein. Dabei wird insbesondere die Rolle der Niederlande und des niederländischen Militärs thematisiert.
- Dr. Mirko Crabus (Stadtarchivar): „Lingen zur Zeit des Nationalsozialismus“
14:30 bis 15:30 Uhr
Dr. Mirko Crabus berichtet von 14:30 bis 15:30 Uhr anhand von Bildern und Dokumenten über Lingen zur Zeit des Nationalsozialismus. Lingen war Anfang der 1930er Jahre eine Kleinstadt von gut 11.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die NSDAP erzielte dort im Jahre 1932 gerade mal 22 Prozent der abgegebenen Stimmen, lag also deutlich unter dem Reichsdurchschnitt, was vor allem mit der starken katholischen Prägung der Stadt zu tun hatte. Dennoch übernahmen auch dort 1933 die Nationalsozialisten die Macht und prägten die Entwicklung der Stadt in den folgenden zwölf Jahren.