Passend zum Frühlingsanfang strahlen die rund 70 Mitarbeitenden des Lingener Bauhofs in neuer Arbeitskleidung. Nach einem erfolgreichen Testlauf hat die Stadtverwaltung Kleidung beschafft, die nicht nur alle sicherheitsrelevanten Kriterien erfüllt und bequem ist, sondern auch nachhaltig hergestellt wurde. „Das Tragen von Warnschutzkleidung ist für die Kolleginnen und Kollegen Pflicht“, so Dirk Herzog, Leiter des Bauhofs. „Bei der Auswahl der Hosen, Jacken, Pullover und Shirts spielen viele Kriterien eine Rolle. Neben Sicherheit, Tragekomfort, Design, industrieller Waschbarkeit, Lieferfähigkeit und einem breiten Größenspiegel kommt es immer stärker auch auf eine nachhaltige Herstellung an.“ Um Ressourcen zu schonen, ist die Qualität der Kleidung elementar wichtig. Nur langlebige Kleidung ist im Sinne der Nachhaltigkeit.
Die Stadt Lingen setzt auf soziale und ökologische Kriterien, wenn es um den Einkauf und die Beschaffung von neuen Produkten in der Verwaltung geht. Gemeinsam mit der Koordinatorin für kommunale Entwicklung schrieb der Bauhof im vergangenen Jahr in einem komplexen Prozess Arbeits- und Schutzkleidung neu aus. Dabei lagen die Schwerpunkte nicht nur auf Preis und Service. Bei der Auswahl ging es auch um soziale und ökologische Kriterien, beispielsweise die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen. Anbieter mussten Zertifizierungen und die Einhaltung von Umweltstandards nachweisen und Mitglied in der Fair Wear Foundation sein. Der Umweltstandard Öko Tex 100 war ebenfalls verpflichtend.
In einem ausführlichen Trageversuch testeten einige Beschäftigte des Bauhofs die Kleidung vorab. „Wir haben geschaut, ob die Kleidungsstücke alle funktionalen Anforderungen erfüllen, also bequem, pflegeleicht und gut nutzbar sind“, erklärt Herzog. „Die Kolleginnen und Kollegen sind damit jeden Tag unterwegs, deswegen sollten sie auch mitentscheiden.“
Bereits seit 10 Jahren ist Lingen als Fairtrade-Stadt zertifiziert und unterstützt den Fairen Handel mit nachhaltigen Produkten. 2021 schloss sich die Stadt der Resolution „Agenda 2030 – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene“ an. Fair gehandelte Produkte gehören in vielen Bereichen des Rathauses zum täglichen Geschäft, so zum Beispiel fair gehandelter Kaffee und Tee sowie nachhaltig produzierte Monitore. Dass die Kolleginnen und Kollegen des Bauhofs nun – gut sichtbar und bequem – in nachhaltiger Kleidung unterwegs sind, ist ein deutliches Bekenntnis zum Fairen Handel.