Ein Schwerpunktthema des Forum Juden-Christen ist in dieser Lehrhaus-Saison der Nazi-Mord an Menschen mit Behinderung, der als „Probelauf“ für den Völkermord an Juden, Sinti und Roma gilt. Dr. Walter Höltermann eröffnet das Thema mit einem Vortrag. Die Ermordung von Menschen mit einer Behinderung im NS-Staat war die radikalste Methode, bestimmte Gruppen aus der „Volksgemeinschaft“ auszugrenzen. Das war die Weiterentwicklung und Vollendung einer postulierten Ungleichheit von Menschen. Der Vortrag will den Weg von der Vererbungslehre zu deren Verschmelzung mit der rassistischen Doktrin der Ultranationalisten aufzeigen. Anhand ausgewählter Beispiele wird dargestellt, wie die rassisch begründete politische Ideologie konkret in massenhafte Mordaktionen umgesetzt wurde. Es wird deutlich werden, welche Auswirkungen die Unterordnung von Sittlichkeit, Politik und Wissenschaft unter eine von pseudoreligiösem Pathos getragenen Auffassung von „Rasse“ hatte.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Christophorus-Werk am Mittwoch, dem 4. Dezember 2024 im Christophorus-Werk, Dr.-Lindgen-Straße 5-7, 49809 Lingen (Ems) statt. Beginn ist um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.