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Amprion baut leistungsstärksten Netzknoten Deutschlands

Der Umbau der Amprion-Umspannanlage in Lingen Hanekenfähr kommt voran: Vizekanzler und Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck nahm gemeinsam mit dem niedersächsischen Energieminister Christan Meyer und Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone einen neuen Phasenschieber in Betrieb. In Lingen entsteht bis 2029 der leistungsstärkste Netzknoten Deutschlands. Phasenschiebertransformatoren ermöglichen die Steuerung von Stromflüssen und tragen dazu bei, Überlastungen im Netz zu vermeiden. Bis 2025 installiert Amprion zwei solcher Anlagen in Lingen-Hanekenfähr. Die Investition hat einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen, da die Anlagen jährliche Kosten von rund 36 Mio. Euro für Redispatchmaßnahmen vermeiden, die zur Stabilisierung des Netzes notwendig sind. Insgesamt investiert das Unternehmen rund 200 Mio. Euro in den Um- und Ausbau der Umspannanlage in Lingen-Hanekenfähr. Mit rund 24 Hektar ist sie eine der größten Anlagen dieser Art in Deutschland.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck sagte: "Mit dem heute eingeweihten Phasenschiebertransformator ist in Lingen-Hanekenfähr ein innovatives Infrastrukturprojekt entstanden. Große und konstante Strommengen aus OffshoreWindparks werden hier künftig innovativ auf eine optimierte Stromnetzinfrastruktur und damit letztlich an die Verbraucher verteilt. Der neue Phasenschiebertransformator wird einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Netzbetreiber den Weg steuern können, den der Strom nimmt. So entsteht ein System, welches die schwankenden Einspeisungen aus erneuerbaren Energien besser ausbalancieren kann. Nicht zuletzt leistet der neue Phasenschiebertransformator aber auch einen Beitrag zur Senkung der Netzkosten, indem er den Bedarf nach Netzengpassmanagementmaßnahmen reduziert."

„In Lingen-Hanekenfähr machen wir das Stromnetz fit für die Zukunft. Die Anlage verteilt zukünftig große Mengen an Windstrom im Netz und steuert Lastflüsse. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag für ein klimaneutrales und sicheres Energiesystem sowie eine bezahlbare Stromversorgung“, begrüßte Dr. Hans-Jürgen Brick, Geschäftsführer des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, die geladenen Gäste aus Politik und Wirtschaft. Von den Herausforderungen, die eine solche Modernisierung im laufenden Betrieb, mit sich bringt, konnte sich Vizekanzler und Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck beim Rundgang über die Anlage selbst überzeugen.

Energiewende-Standort Lingen

In der Region um Lingen wird die laufende Transformation des Energiesystems greifbar: In Sichtweite zum alten Kernkraftwerk Emsland entsteht mit der Amprion-Anlage nicht nur ein zentraler Netzknoten für die Energiewende. Die Region entwickelt sich zudem zu einem wichtigen Standort für die Herstellung von grünem Wasserstoff und leistet damit einen Beitrag zur Dekarbonisierung. Niedersachsens Energieminister Christian Meyer sagte: „Der Netzknoten in Hanekenfähr liegt bereits heute auf einem sehr stark ausgelasteten Nord-Süd-Trassenkorridor im Stromübertragungsnetz von Amprion. Bereits jetzt landet der Offshorestrom aus neun Offshore-Netzanschlüssen im Raum Emden/Diele und Dörpen im Nordwesten Niedersachsens und damit oberhalb von Lingen an und muss in die Verbraucherschwerpunkte nach Nordrhein-Westfalen weitertransportiert werden. Ab 2028 produzieren die beiden neuen
Offshore-Windparks BorWin4 und DolWin4 noch mehr klimaneutralen Strom, der dann zusätzlich transportiert werden muss.
Weiter ergänzte er: „Darum kommt Lingen eine große Bedeutung zu: Mit der Netzverstärkung und dem Einsatz der beiden Phasenschiebertransformatoren können künftig die Lastflüsse hier am Netzknoten besser gesteuert werden. Daher ist das ein guter
Tag für den Klimaschutz, die Energiewende und niedrigere Stromkosten – denn dieser Netzausbau trägt dazu bei, die Redispatchkosten zu reduzieren, fossile Energien zu ersetzen und damit den Strom für die Bürgerinnen und Bürger insgesamt günstiger und klimafreundlicher zu machen.“

Ebenfalls zu Gast war Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone: „Lingen wird zum größten Stromnetzknoten Deutschlands und damit zum Herzstück einer nachhaltigen Energieversorgung. Die neue Schalt- und Umspannanlage ist ein wichtiger Schritt, um unsere Klimaziele zu erreichen und die Energiewende voranzutreiben. Amprion setzt in Lingen damit ein starkes Zeichen – eine zukunftsweisende Investition, mit der wir gemeinsam ein neues Kapitel in der Geschichte der klimafreundlichen Energieversorgung in Deutschland schreiben.“


Knotenpunkte im Stromnetz

Schalt- und Umspannanlagen sind die Knotenpunkte des Stromnetzes. Sie verbinden das Übertragungsnetz mit den Verteilnetzen, Erzeugungsanlagen und großen Industrieunternehmen. Im Zuge der Energiewende ist neben dem Ausbau des Stromnetzes auch eine umfassende Modernisierung vieler der mehr als 180 Schalt- und Umspannanlagen im Übertragungsnetz von Amprion erforderlich. Nur so ist gewährleistet, dass das alle Teile des Systems den Anforderungen einer modernen Energieversorgung gewachsen sind.



Artikeldatum: 12. August 2024
Fotos v.o.n.u.: k.A., k.A., k.A., k.A.