Zu Anfang mit zweien inzwischen aber mit vier mobilen Impfteams (MIT) wird im Landkreis Emsland geimpft. Das Land hat die Zahl der Impfteams weiter erhöht. Aktuell sieht der Schlüssel vor, je 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner ein Impfteam vorzuhalten. Landrat Marc-André Burgdorf begrüßt die zusätzliche Ausweitung der Impfteams und die damit erhöhten Impfanstrengungen, macht aber auch deutlich, dass die MITs ausschließlich unterstützend im Einsatz sind. „Es sind die drei Säulen: Hausärzte, Betriebsärzte, mobile Teams - in dieser Reihenfolge. Und an erster Stelle steht die medizinische Regelversorgung, die den Auftrag hat, zu impfen“, betont er.
Das Land plane keine Wiedererrichtung von Impfzentren, sondern erhöht die Zahl der MIT. „Es ist aber für die MITs, von denen in der Regel jedes einzelne Team in einer Impfaktion maximal 180 Impfungen durchführen kann, nicht annähernd das zu leisten, was in den Impfzentren abgearbeitet wurde“, sagt der Landrat. Im Impfzentrum Lingen seien im Durchschnitt um die 1400 Impfungen am Tag möglich gewesen, berichtet Burgdorf.
Derzeit ist der Landkreis Emsland dabei, auf Grundlage des neuen Landesschlüssels die Zahl der Impfteams von vier auf insgesamt acht zu erhöhen. Eine wesentliche Hürde stellt dabei die Rekrutierung von Personal dar. „Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst als Betreiber der mobilen Teams zeitnah gelingen wird, wenngleich eine sofortige Umsetzung nicht zu erwarten ist“, erläutert der Landrat. Für interessierte Kräfte haben die beiden Hilfsorganisationen die E-Mail-Adressen bewerbung@DRK-Emsland.de und Bewerbung-Impfzentrum.Papenburg@malteser.org für Bewerbungen freigeschaltet.
Burgdorf sieht auch in der Öffnung der Impfberechtigung durch die geänderte Empfehlung der Ständigen Impfkommission weitere Herausforderungen für die Impftätigkeit. Bislang empfahl das Gremium eine Auffrischungsimpfung für Menschen über 70 Jahren. Jetzt ist dies für alle Personen ab 18 Jahren möglich. Die STIKO bekräftigte aber auch, dass weiterhin gefährdete Gruppen bevorzugt eine Auffrischungsimpfung erhalten sollten. Darüber hinaus erreichen den Landkreis Emsland viele Fragen und Wünsche verschiedener Berufs- und Bevölkerungsgruppen zur Drittimpfung.
„Nicht zuletzt durch die hohe Inzidenz scheint das Bedürfnis nach Drittimpfungen – aber erfreulicherweise auch nach Erstimpfungen – massiv gestiegen zu sein. Es ist unser erklärtes Ziel, alle Impfwilligen zu impfen – wenn sie den Mindestabstand von sechs Monaten zur vollständigen Impfung einhalten. Mit den aktuellen Kapazitäten und Vorgaben des Landes wird es uns aber nicht gelingen, all den Anforderungen und Anfragen zu entsprechen“, sagt Burgdorf. „Wir müssen darum hervorheben, dass in erster Linie Haus- und Betriebsärzte Ansprechpartner für Impfungen sind“, sagt er.
Das Land habe zudem angekündigt, niedersachsenweit ärztliche Schwerpunktpraxen einzurichten, die zusätzliche Impfsprechstunden anbieten. Geplant sei jeweils eine Praxis pro 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner je Landkreis, insofern erhoffe er sich auch hier ein starkes Aufwachsen des Angebots, so Burgdorf.
Der Landkreis Emsland setze alles daran, um im Rahmen seiner Verantwortung Impfangebote zu schaffen, so der Landrat weiter. Neben den aufsuchenden Terminen in den emsländischen Kommunen durch die mobilen Teams und den Impfbus und der Erhöhung der MIT sind dies auch die Öffnungen der Teststationen in Meppen, Papenburg und Lingen ab Montag, 22. November, für Impfungen. Auch an diesen stationären Standorten seien zusätzlich Ausweitungen der Kapazitäten geplant.
Eine stets aktualisierte Übersicht über die Impfangebote des Landkreises Emsland ist hier hinterlegt: https://www.emsland.de/buerger-behoerde/aktuell/coronavirus/impftermine-vor-der-haustuer.html
Nähere Informationen zur jüngsten STIKO-Empfehlung unter https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-11-18.html