Am heutigen Freitag wurde im Landkreis Emsland der Inzidenzwert von 10 an nunmehr drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten. Trotzdem greifen die verschärften Corona-Beschränkungen vorerst nicht, die in der Niedersächsischen CoronaVerordnung für diesen Fall festgelegt sind. „Hintergrund ist eine Ausnahmeregelung der Landesverordnung, die das Ausklammern lokaler Hotspot-Geschehen zulässt. Damit können wir die nächsten Verschärfungen im Stufenplan des Landes gegenwärtig noch vermeiden“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf. Denn Spitzenreiter im negativen Sinne sei derzeit die Stadt Papenburg mit 30 aktuellen Fällen. „Insgesamt 18 davon stehen aber in einem unmittelbaren Zusammenhang mit einem Ausbruchsgeschehen in einem Papenburger Unternehmen, das eingrenzbar und unter Kontrolle ist“, so Burgdorf weiter.
Klammere man diese Fälle aus, würde der Inzidenzwert maßgeblich reduziert und die 10erGrenze nicht überschreiten. Zwar verteile sich das gesamte emsländische Infektionsgeschehen über weite Teile des Landkreises, es gebe aber auch eine Reihe an Kommunen ohne aktuellen Corona-Fall, unterstreicht Burgdorf. Angesichts bundesweit steigender Infektionszahlen und der anstehenden Urlaubszeit sei jedoch von einer weiteren Fallzahlensteigerung auszugehen. „Wichtig ist deshalb, dass der Inzidenzwert nicht als alleiniges Kriterium für Infektionsschutzmaßnahmen herangezogen wird. Insbesondere die Impfquote oder die Auslastung der Krankenhauskapazitäten müssen als zentrale Indikatoren ebenfalls schnellstmöglich Berücksichtigung finden“, so die Forderung des Landrats an Bund und Land.