Schon von Weitem kann man den Kirchspielort Baccum mit den Ortschaften Ramsel und Münnigbüren an den beiden Kirchturmspitzen erkennen. Die Türme der Antoniuskirche und der reformierten Kirche spannen einen Bogen über der Silhouette Baccums. Baccum ist eines der wenigen Dörfer, das zwei Kirchen hat. Der Raum zwischen den beiden Kirchen ist die „Ökumenische Mitte Baccums“ – ein geistiger und ideeller Raum, der geprägt ist von beiden Kirchen.
Ortsbürgermeister
Karl Storm
Ortsrat
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Ortsverwaltung Baccum
Am Kirchenkamp 12
49811 Lingen (Ems)
Tel.: 0591 1401
ov-baccum@lingen.de
Öffnungszeiten
montags von 14.30 bis 16.30 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr
[Aus der Verlagsssonderveröffentlichung der NOZ: 50 Jahre Gemeindereform (erschienen am 2. März 2024)]
Baccum, Ramsel und Münnigbüren: Der Ursprung dieser drei Ortsnamen ist nicht gänzlich geklärt, hat aber irgendetwas mit Behausungen am Bach, Schutz, Schafweide und Acker zu tun. Alles dabei, was ein Mensch zum Leben braucht. Schon vor 6.000 Jahren ließen sich hier die ersten Bewohner nieder, an den letzten Ausläufern des Teutoburger Waldes. Und noch heute lässt es sich hier gut leben. Bis in den ausgedehnten Baccumer Wald sind es nur ein paar Meter und in die Innenstadt eine Viertelstunde mit dem Rad. „Unseren Ortsteil nimmt man noch als eigenes Dorf wahr”, erklärt Ortsbürgermeister Karl Storm. Prägnant in der Ortsmitte stehen die beiden Kirchen - eine katholische und eine evangelisch-reformierte. Eine Seltenheit im katholisch geprägten Emsland. Bis vor einigen Jahren hatte die Kirchen ein Graben getrennt. Der wurde buchstäblich zugeschüttet. Entstanden ist die Baccumer Mitte – ein Ort für gelebte Ökumene, für Begegnungen
und auch für den gemeinsamen Weihnachtsmarkt. Im vergangenen Jahr haben die beiden Kirchengemeinden ein gemeinsames Gemeindehaus gebaut.
Apropos Gemeinschaft: Rund 30 Vereine sind in den Ortsteilen aktiv. Allen voran der Sportverein mit seinen 1270 Mitgliedern. Für die Sportlerinnen und Sportler soll ein neues Vereinsheim gebaut werden. Das marode ehemalige Wohnhaus, in dem der Club bislang untergebracht war, ist abrissreif. Vor zwei Jahren durfte sich schon die Feuerwehr über ein neues Gebäude freuen und auch das Heimathaus konnte renoviert werden. Stadt und Förderprogrammen sei Dank. Dass Baccum sich heute so herausgeputzt zeigt, sei ohne die Zugehörigkeit zur Stadt undenkbar gewesen, ist sich Karl Storm sicher. „Wir sind hoch gefallen, kann man sagen”, schmunzelt der Ortsbürgermeister. Ihre Freiheit haben die Baccumer zunächst nicht so gerne aufgeben wollen, weiß der Münnigbürener Landwirt aus Erzählungen. Man hatte zwar viel schöne und funktionierende Substanz, aber wenig Industrie und keine finanziellen Möglichkeiten zu wachsen. Nach der Gemeindereform sind in Baccum vorhandene Gebäude wie zum Beispiel die Turnhalle, die Schule, der Kindergarten und das Sportzentrum mit städtischen Fördermitteln erweitert worden. Die Stadt sorgte auch für die Entwicklung und Ausweisung weiterer Wohngebiete. Heute leben rund 2780 Menschen hinterm Wald vor der Stadt. Mit der Baccumer Mühle und dem Gasthof Hense gibt es hier zwei lohnenswerte Einkehrmöglichkeiten. Für den täglichen Bedarf sorgt der Bäcker und Nahversorger Fehren. Jeder kennt auch den einzigen Pizzabäcker im Ort. Der gebürtige Türke an derAntoniusstraße ist vorbildlich integriert und seit Jahren Mitglied im Schützen- und Sportverein. So lebt sich ohnehin jeder Zugezogene im Emsland schnell ein. Aber in Baccum kann man auch auf der „Kärmste” am zweiten Wochenende im August schnell neue Freunde treffen. Drei Tage lang wird dann in der schmucken Dorfstraße gefeiert. Zum Abschluss gibt es sogar noch einen traditionellen Viehmarkt. „Für ein intaktes Dorfleben brauchen wir auch weiter solche Leute wie im Kirmesteam”, sagt Karl Storm, „Menschen, die nicht nur die Lage hier schätzen, sondern hier mitleben und das Zusammenleben gestalten wollen.”