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975 Lingen erstmals erwähnt

Fensterbild im Historischen Rathaus zeigt geschichtsträchtiges Ereignis
Das Fensterbild zum Ereignis von 975 im Alten Rathaus. Die Fensterbilder wurden von Axel Wisniewsky gestiftet.

Pünktlich zum Jubiläumsjahr „1050 Jahre Lingen“ starten das Emslandmuseum und der EL-Kurier eine neue Bilderserie zur Stadtgeschichte von der ersten namentlichen Erwähnung Lingens bis heute. Den Auftakt macht die Ausstellung einer Urkunde im Jahre 975, die den geschichtlichen Hintergrund des Stadtjubiläums bildet.

In dieser Urkunde aus dem Jahr 975 wird erstmals nachweisbar ein Ort namens Lingen erwähnt. Das Dokument, dessen Original seit über 1000 Jahren im Diözesanarchiv in Osnabrück verwahrt wird, berichtet von einigen Bauernhöfen, die der damalige deutsche Kaiser Otto II. zunächst vom Osnabrücker Bischof Liudolf erhalten hatte und 975 an diesen zurückgab. Diese Höfe lagen im Gebiet eines Herzogs Bernhard und damit zweifellos im Emsland. Und einer davon wird in der lateinischen Urkunde unter dem Ortnamen „Liinga“, also als Lingen, lokalisiert. Dieser Ort lag an einer wichtigen Stelle, denn hier durchquerte die alte Handelsstraße von Flandern nach Norddeutschland mit einer Furt die Ems.

Später gelangte der Hof in den Besitz der Grafen von Tecklenburg. Sie verlegten die Rechte des Hofes jedoch an die Stelle der heutigen Stadt Lingen und errichteten dort eine Burg. Der Ort „Liinga“ aus der Urkunde von 975 wird im Jahre 1150 bereits als Altenlingen bezeichnet.

Die Verlegung des Ortes war nötig geworden, weil an die Stelle der Furt in Altenlingen eine Fähre über die Ems bei Schepsdorf trat. Diese Fähre war mit einem Warenzoll und dem Fährgeld verbunden war. Alle Einnahmen gingen an die Grafen von Tecklenburg. Im Vorfeld ihrer Burg in Lingen, deren „Pulverturm“ bis heute erhalten ist, bildete sich dann eine Siedlung mit Händlern und Handwerkern, die später mit Stadtrechten ausgestattet wurde.

Eine Darstellung des Ereignisses von 975 befindet sich auf einem der historischen Fensterbilder im Alten Rathaus, die der Lingener Bürger Axel Wisniewsky als Inhaber der Firma Colobri zum Kivelingsfest 1984 gestiftet hat. Das vom Künstler Gerhard Neumann aus Bad Godesberg gestaltete Fensterbild zeigt im Zentrum den Kaiser Otto II. mit Zepter und Reichsapfel, links den Bischof Liudolf in Begleitung eines Paters und rechts den Herzog Bernhard mit weiteren Zeugen.



Artikeldatum: 7. Januar 2025
Fotos v.o.n.u.: k.A.