Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist – um dem Vergessen entgegenzuwirken und als Mahnmal für die Gegenwart verlegt der Künstler Gunter Demnig so genannte Stolpersteine. Die kleinen Gedenktafeln aus Messing erinnern an die Opfer des NS-Regimes. Jeweils vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort werden die Steine mit eingestanztem Namen und Wohnort der Verstorbenen eingelassen. In Lingen weisen insgesamt 49 Stolpersteine auf das Schicksal der verfolgten und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt hin. Die ersten Stolpersteine wurden 2005 in der Lingener Innenstadt in das Pflaster eingefügt. Zuletzt wurden 2018 Stolpersteine verlegt.
Wegweiser zu den Stolpersteinen
Das Forum Juden Christen im Altkreis Lingen e.V. und die Stadt Lingen haben einen "Wegweiser zu den Stolpersteinen" herausgebracht. Die Publikation mit integriertem Stadtplan ermöglicht einen Stadtrundgang mit 17 Wegstationen. Der Weg führt an allen 49 Stolpersteinen vorbei und bietet neben dem Namen und wichtigsten Lebensdaten der verfolgten und ermordeten Lingener Juden auch einen Eindruck von den einzelnen Menschen, ihren Vorlieben, Interessen und ihrer Lebensgeschichte.
Die Broschüre „Stolpersteine. Ein Wegweiser für die verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger der Stadt Lingen (Ems) – Ein Stadtrundgang“ ist bei der Tourist Information, beim Kulturamt, im Stadtarchiv, im Neuen Rathaus sowie beim Forum Juden-Christen erhältlich.