Seit 1992 engagiert sich der Freundeskreis der Ukrainefahrer in der Ukraine. In dieser Zeit sind viele Verbindungen und Freundschaften entstanden. Diese mündeten 2022 in einer Städtepartnerschaft zwischen Lanivtsi und Lingen (Ems).
Die Anfänger gehen auf das Jahr 1991 zurück. Im Juni besuchten Wasili Ratuschko und Prokopij Feodosewitsch Schafaruk aus dem kleinen Ort Juskovzi in der Westukraine die Stadt Lingen (Ems). Die beiden Ukrainer hatten als Fremd- und Zwangsarbeiter in dem ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk in Lingen arbeiten müssen. Damit zählten sie zu den 262 verschleppten Fremd- und Zwangsarbeitern sowie 247 Kriegsgefangenen, die dort von 1940 bis 1945 nach Lingen verschleppt worden sind.
Ihr Besuch war zugleich der Auftakt einer großen Welle der Hilfsbereitschaft mit jährlichen Hilfsgütertransporten. Nach dem ersten Hilfsgütertransport im Februar 1992 gründete sich der Freundeskreis der Ukrainefahrer. Zu den Gründungsmitgliedern zählten Oberbürgermeister Bernhard Neuhaus, DRK-Kreisgeschäftsführer Karl-Joseph Lange (genannt Charly), Oberstadtdirektor Karl-Heinz Vehring, Dolmetscher Harald Lorenz, die Feuerwehrmänner Martin Hermes, Hermann Lindwehr und Heinz Lögering, die Kivelinge Hannes Deeken und Franz-Heinrich Graf von Galen sowie Oberstleutnant Rainer Lammering. In den letzten Jahren sind so unzählige Spenden, Hilfsartikel und Investitionen in Schulen, Sozialstationen und das Krankenhaus in Lanivzi geflossen.
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt den Freundeskreis noch einmal vor ganz neue Herausforderung. So sind alleine im Jahr 2022 190 Tonnen Hilfsgüter im Wert von circa einer Million Euro in die Ukraine gebracht worden.
Weitere Infos auch unter: www.freundeskreis-der-ukrainefahrer-lingen.com