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Schiffshörner statt Glockengeläut

Skippergottesdienst in Hanekenfähr
Zahlreiche Skipper hatten oberhalb des Wasserfalls geankert und boten einen bunten Hintergrund bei der Feier des ökumenischen Gottesdienstes.

Am 11. August 1899 wurde der Dortmund-Ems-Kanal (DEK) durch Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet. Die 125. Wiederkehr dieses Ereignisses war Anlass für die Motorbootvereine aus Lingen und der näheren Umgebung und für die Personenschifffahrt in Hanekenfähr,  diesen Jahrestag gebührend zu feiern.

Unterstützt durch das „Kaiserwetter“, so Oberbürgermeister Dieter Krone, ging der Plan der Veranstalter voll auf. Um der Feier einen würdigen Rahmen zu verleihen, wurde vom Wasser aus ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die Gestaltung übernahmen Pastorin Verena Tretter von der Johanneskirche, Pfarrer Josef Wilken von der Gemeinde St.Josef und Pastor Lars Kotterba mit seinen Konfirmanden von der Trinitatiskirche.

Gemäß dem Motto “die Kirche geht zu den Menschen“ waren fröhliche Stimmen von Kindern in der Hüpfburg, das Brummen von Außenbordmotoren und das Klirren von Kaffeegeschirr eine passende Geräuschkulisse. Dazu passte es auch, dass zu Beginn und Ende des Gottesdienstes die Schiffshörner ertönten und kein Glockengeläut.

Die „Lustigen Musikanten“ aus Lingen-Brögbern übernahmen die musikalische Begleitung des Gottesdienstes, darüber hinaus erfreuten sie die Gäste bis zum Nachmittag mit ihrem Musikprogramm.

Zahlreiche, über die Toppen geflaggte, Motorboote ankerten auf der Wasserfläche oberhalb des Wehres und boten ein buntes Bild. Auch Skipper aus Rheine, Nordhorn, Meppen und Haren waren der Einladung gefolgt. Kleine Boote und Stand-Up-Paddler sorgten für Bewegung auf dem Wasser. Die DLRG hatte zwei Boote im Einsatz und sorgte für die Absicherung der Wasserfläche.

An Land hatten sich ebenfalls viele Besucher eingefunden, auch viele Radfahrer, die über den ADFC eingeladen waren. Über den Leinpfad verteilt waren mehrere Stationen mit Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche aufgebaut. Eine Ausstellung mit historischen Dokumenten vom Bau des DEK, das Dienstboot und die Arbeitsprahme des WSA sowie die trockengelegte Stauklappe des Emswehres erinnerten die interessierten Besucher an die Hauptbedeutung des DEK: Die Wasserstraße ist eine wichtige Verkehrsader zwischen der Nordsee und dem Ruhrgebiet, mit Abzweigen zur Weser, zur Elbe und nach Berlin. Nähere Ausführungen dazu machte Hermann Poppen, Amtsleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Ems-Nordsee.

Oberbürgermeister Dieter Krone setzte in seinem Grußwort die wirtschaftliche Bedeutung des DEK mit der zunehmenden Nutzung zur Freizeitgestaltung in Verbindung. „Umschlagmäßig hat Lingen durch die Nutzung mehrerer großer Industrieunternehmen die zweitgrößte Bedeutung als Binnenhafen - nach Salzgitter“, so Krone.

Zuvor hatte Horst Busse, Sprecher der IG Ems, die Besucher begrüßt und den Akteuren sowie den Unterstützern seinen Dank ausgesprochen.



Artikeldatum: 20. August 2024
Fotos v.o.n.u.: © Horst Busse