Die Kunst- und Kulturvilla ist als Stätte der Inspiration ein Ausstellungsort bedeutender historischer und kultureller Sammlungen der Stadt Lingen. Teil dieser Sammlungen sind unter anderem Bilder der städtischen Kunstsammlung, Bücher der Barockbibliothek des Georgianum, viele alte Fotografien, ein Kunstwerk von Harry Kramer und historisches Spielzeug des ehemaligen Geschäfts Adelmann. Der Standort der Kunst- und Kulturvilla (Wilhelmstraße 49 in Lingen) befindet sich im Kulturdreieck zwischen dem Emslandmuseum, der Kunstschule und dem Theaterpädagogischen Zentrum.
Die Kunst- und Kulturvilla bietet nicht nur Zugang zur Kultur und Geschichte der Stadt Lingen, sondern weist auch selbst eine bedeutende Geschichte auf, im Laufe derer sich das Gebäude von einem Ort politischer Natur zu einem Ort kulturellen Erbes gewandelt hat: Das Gebäude ist im Jahr 1923 als Dienstwohnung für den Bürgermeister gebaut worden. So bewohnte zunächst Bürgermeister Hermann Gilles den im Jahr 1925 fertiggestellten Neubau. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und einer Hetzkampagne gegen Gilles wurde Erich Plesse (NSDAP) im Mai 1934 zum Bürgermeister ernannt und bezog im Jahr 1937 das Bürgermeisterhaus.
Ab April 1945 wurde das Gebäude nicht mehr als Dienstwohnung genutzt und diente im Zeitraum von den 1950er Jahren bis zum Jahr 1966 der dezentralen Unterbringung verschiedener Ämter. Im Zeitraum von 1968 bis 1991/92 wurden die Räume von der Musikschule des Emslandes genutzt.
Schließlich wurde im Jahr 2021 mit der Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes begonnen, bevor die heutige Kunst- und Kulturvilla im Juli 2024 eröffnet wurde. Die Geschichte des Gebäudes ist ausführlich in der Archivalie des Monats August 2024 dargestellt.
Die Kunst- und Kulturvilla ist heute Sitz des Fachbereichs Kultur.