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Zeitungschronik – Mai 2024

1. Mai: „Die bevorstehende Bürgervorsteherwahl in der Stadt Lingen. Warum! so fragt man unwillkürlich, sind denn bloß so viele Wahlvorschläge entstanden. War denn hier gar kein Weg zu finden, um sich auf einen oder höchstens 2 Vorschläge zusammen zu finden? (…) Leider ist man diesen Versuchen seitens der politischen Parteileitungen ausgewichen. (…) Statt dessen hat man in kleinen Gruppen (…) seine eigenen Kandidaten aufgestellt.“ (LW)

3. Mai: „Die Deutsche Volkspartei in Lingen. (…) Betr. die Gemeindewahl machen wir nochmals besonders darauf aufmerksam, daß unser Wahlvorschlag Nr. 4 nur evangelische Kandidaten enthält. Die Unterstützung aller anderen Vorschläge bedeutet eine Schwächung der evangelischen Vertretung auf dem Rathause. (…) Parteibüro bei Gustav Raberg.“ (LW)

3. Mai: „Wähler und Wählerinnen! (…) Die Politik muss vom Rathaus herunter! Sie schafft nur Haß und macht ein friedliches in der jetzigen schweren Zeit unbedingt notwendiges Zusammenarbeiten unmöglich. (..) Wer wünscht, daß in Lingen geordnete Finanzverhältnisse, Häuser und Wohnungen geschaffen werden, der wähle die Liste Nr. 6 (Handel und Gewerbe). Goldbach, Appelhans, Klukkert (…)“ (LW)

3. Mai: „Wie wähle ich Zentrum? Zur Reichstagswahl bezeichne ich den ‚Kreis‘ (…) bei Stelle 7 (Zentrumspartei) mit einem + und stecke ihn in den blauen Umschlag. Zur Gemeindewahl (…) in Lingen bezeichne ich das ‚Viereck‘ (…) bei Stelle 3 (Zentrum) mit einem + und stecke ihn in den grauen Umschlag.“ (LV)

6. Mai: „Ergebnis der Gemeindewahl am 4. Mai 1924. (…) Es sind demnach folgende 21 Stadtverordnete in Lingen gewählt: Komm. Partei 4, Sozialdemokr. Partei 2, Zentrum 5, Deutsche Volkspartei 2, Christl.-soz. Volksgem. 2, Handel und Gewerbe 3, Flohr-Kerckhoff 1, Wirtsch. Wahlvereinig. 2“ (LV)

10. Mai: „Die seit einigen Wochen in Lingen erscheinende ‚Lingener Kreiszeitung‘ hat auf unseren Antrag im Wege einer gerichtlichen Verfügung die Auflage erhalten, aus ihrem Titel das Wort ‚Kreis‘ fortzulassen, da solches geeignet ist, mit dem seit 90 Jahren erscheinenden Lingensches Wochenblatt ‚Amtliches Kreisblatt‘ verwechselt zu werden. (…) Das als parteipolitisches Zentrumsorgan geleitete Unternehmen der Fa. J. Altmeppen in Rheine (soll) den Titel (…) so (wählen), daß Verwechslungen mit dem ‚Kreisblatt‘ (…) künftig vermieden werden. (…) Der Kreisblatt-Verlag.“ (LW)

10. Mai: „Emsländischer Rennverein. (…) Der Verein hat in den letzten Monaten eine fieberhafte Tätigkeit entwickelt. Der Bau einer mächtigen, massiven Tribüne, 500 Personen fassend, mit Restaurations- und Betriebsräumen, geht seiner Vollendung entgegen. Das Geläuf der Hindernisbahn ist erheblich vergrößert. (…) Ein festes, massives Gebäude mit 20 Kassenschaltern für Totalisator steht bereits seit vorigem Jahre. (…) Zur Linderung der Wohnungsnot (faßt) die Tribüne eine gute Familienwohnung.“ (LV)

10. Mai: „Eisenbahner zur Wahl! In den Wahlbezirken, die ich persönlich kenne, haben die meisten Eisenbahner der Parole (…) ‚Wählt völkisch‘ keine Folge geleistet. Die abgegebenen Stimmen für Sozialisten und Kommunisten reden eine deutliche Sprache. Diese Wähler wußten, daß das Heil nicht von der Partei aus der ‚Hofbräuhausrumpelkammer‘ zu erwarten ist. (…) Am 16. und 17. Mai sollen sich die Arbeiter bei der Reichsbahn ihre Betriebsvertretungen wählen. Die Wahl kann nicht schwer fallen. (…) A. Kahle, Lingen/Ems“ (LW)

10. Mai: „Das Reich der Frau. Küche, Haus, Frauenfragen. (…) Gelb gewordene Wäsche wird wieder weiß, wenn man in die Stärke oder in das Blauwasser auf einen Eimer Waschwasser 3 Löffel Spiritus und 1 Löffel Terpentinöl gibt.“ (LV)

13. Mai: „Herr Leo Lambers von hier (hat sich) entschlossen, (…) ein ganz neues Zigarettenfabrikations-Unternehmen größeren Stils zu gründen. (…) Der Name der Fabrik lautet: ‚Leola‘-Zigaretten- und Tabakfabrik.“ (LV)

13. Mai: „Zum Werkdirektor der hiesigen beiden Werkstättenämter, die wie bereits gemeldet in ein Ausbesserungswerk umgestellt werden, wurde der bisherige Vorstand des Werkstättenamts A, Regierungs- und Baurat Seel, ernannt.“ (LV)

13. Mai: „Wir erwarten, dass kein Deutschnationaler am 18. Mai die Loslösungsbestrebungen der Deutsch-Hannoverschen Partei unterstützt! (…) Deutschnationale Volkspartei, Kreisverein Lingen“ (LV)

15. Mai: „Der Stundenlohn der hiesigen Bauarbeiter beträgt für Handwerker 58 und für Arbeiter 55 Pfennig. Frauen- und Kinderzulagen werden nicht gezahlt. Urlaub wird ebenfalls nicht gewährt. Wir überlassen es somit der Öffentlichkeit darüber zu urteilen, ob (…) ein Grund für die Lingener Bauunternehmer vorlag, die hiesigen Bauarbeiter auszusperren. (…) Zentralverband christl. Bauarbeiter. Deutscher Baugewerksbund“ (LW)

15. Mai: „Emsländische Niedersachsen, Landsleute! (…) (Wir) rufen Euch auf, das Schicksal unseres Stammes selbst zu bestimmen, selbst zu verwalten, Euch am 18. Mai frei zu machen von preußischer Bevormundung. (…) Wir wollen nicht niederreißen, sondern ein in seinen Stämmen einiges deutsches Deutschland aufbauen. (…) Viétor, Joh. Meyer, Herm. Böhmer, Herm. Gelshorn, (…) Jul. Landzettel (…) in Lingen (…)“ (LV)

20. Mai: „Hannover bleibt bei Preußen. Über die am Sonntag vorgenommene Vorabstimmung in Hannover wird amtlich berichtet: (…) Die Hannoveraner erhielten 438.961 und brauchten 590.001 Stimmen. (…) Damit ist auch die eigentliche Volksabstimmung abgelehnt.“ (LW)

20. Mai: „Die gestrige Vorabstimmung über ein selbständiges Hannover ist auch hier ruhig verlaufen. (…) Von den 5933 Wahlberechtigten der Stadt Lingen wurden nur 311 Stimmen abgegeben, 274 mit ja.“ (LV)

28. Mai: „Am 28. d. Mts. entschlief nach langem Leiden sanft und ruhig unser früherer Vorsteher Herr Hieronymus Hanauer. Die hiesige Gemeinde, deren Leiter er fast 3 Jahrzehnte hindurch gewesen ist, (…) hat an ihm einen gewissenhaften, rechtlichen, pflichttreuen Verwalter, einen einsichtsvollen, erfahrenen Ratgeber und einen treuen Freund verloren. (…) Die Israelitische Gemeinde.“ (LW)

Aus dem Lingener Volksboten (LV) und dem Lingenschen Wochenblatt (LW). Die Zeitungen sind einsehbar im Stadtarchiv Lingen, Baccumer Str. 22, 49808 Lingen (Ems). www.stadtarchiv-lingen.de 



Artikeldatum: 3. Mai 2024
Fotos v.o.n.u.: © Stadtarchiv Lingen